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#10

"was blüht denn da?" 

“was blüht denn da?"

 

Kennst du den Spruch: „Lebst du schon oder erfüllst du noch Erwartungen“?

 

Zum Jahreswechsel haben wir uns mit dem Thema ‚Fokus‘ beschäftigt. 

Wie steht es denn damit? 

Ist dein Fokus-Projekt am Blühen? 

Faden verloren? ... kein Problem, wenn dein Interesse an dem gewählten Fokus weiterhin besteht, dann steigst du ‚einfach‘ wieder ein. 

 

Falls du zum Jahresbeginn nicht dabei warst kannst du trotzdem mit diesem prägnanten Spruch in Kontakt gehen. Hat er was mit deinem Leben zu tun? 

 

Klar, wir haben alle in unseren Lebensbezügen Erwartungen zu erfüllen. So funktioniert unser Miteinander einfach. Aber wieviel Raum nimmt das ein?

Ist noch was von ‚dir‘ übrig für das, was dich begeistert? Dich mit Leben erfüllt? 

Hast du nach der Erfüllung der Erwartungen noch Kapazitäten, Kräfte, Motivation und Inspiration der Freude zu folgen? Das zu machen was dir ein Gefühl von Lebendigkeit gibt? 

 

Ist das egoistisch? 

... hhhmmm ... wenn wir dabei nicht wesentliche Verantwortungen vernachlässigen ist es glaube ich eher eine win-win-Situation. Denn glaub mir, dein Umfeld genießt dich als lebensfrohen Menschen mit individuellen Interessen mehr, als wenn du immer am Rande deiner Möglichkeiten schlurfst ... und, logisch, für dich ist ein Leben, dass sich auch nach deiner Freude ausrichtet, natürlich auch schöner.

 

Gibt es Menschen, die auf der anderen Seite vom Pferd fallen und nur noch auf sich schauen? 

Klar!  ... aber wenn der obige Spruch was mit dir zu tun hat, dann ist das nicht dein Problem. 

 

Und wie geht es denn nun ... das mit der Freude und so? 

Ehrlich gesagt, für viele ist das aus unterschiedlichsten Gründen nicht so einfach. 

Vielleicht bist du damit aufgewachsen, dass Pflichterfüllung und ‚was schaffen‘ das Maß aller Dinge war.

Vielleicht bist du in einem Umfeld aufgewachsen, wo du unbeschwerte Kinderfreude nicht kennenlernen konntest.

 

Außerdem kann es sehr bitter sein, auf das eigene Leben zu schauen und wenig Freude zu erblicken. 

... aber, wie schon bei so vielen vorherigen Themen, geht kaum ein Weg daran vorbei radikal ehrlich hinzuschauen. Vielleicht sogar das Hinschauen erstmal zu üben. Vieles scheint vielleicht unveränderlich. Das liegt aber oft nicht in der Sache, sondern daran, dass wir durch unsere gewohnte ‚Brille‘ darauf schauen. 

 

Probiere mal in deinen Gedanken (und später ausgesprochen) aus, dass Wort ‚muss‘ durch das Wort ‚will‘ zu ersetzen. 

 

Denn es gibt nur wenige Dinge die du zu 100% musst. 

 

Du musst nicht den Boden saugen, sondern du willst, weil es sauberer magst.

Du musst nicht einkaufen gehen, sondern du willst, weil du was essen möchtest. 

Du musst nicht die Oma besuchen, sondern du willst, weil dir Familie wichtig ist. 

... sollest du hier zu dem Schluss kommen, dass du gar nicht willst. 

Bingo! Da lohnt es sich hinzuschauen! 

 

Entschließt du dich die Sache trotzdem zu tun? Dann mache es mit dem Bewusstsein, dass du es aus den Gründen  ... xyz ... machen willst! 

 

Wo sind die Bereiche in deinem Leben, die du zum Blühen bringen willst? 

Folge der Freunde wo immer sich ein Spielraum auftut. 

 

Ich freue mich mit dir!

 


Gemeinsam auf der Forschungsreise zu mehr Leben,
Svenja.

Disclaimer 1: dieser Blogbeitrag ist für uns ‘normal-neurotische’ Menschen. Wenn du eine schwere psychische Beeinträchtigung hast, dann nimm für diese Prozesse bitte professionelle Hilfe in Anspruch.
Disclaimer 2: Ich bin Legastheniker und möchte mit den Blogbeiträgen keinen Literaturpreis gewinnen. Um Freude am Schreiben und Spontanität zu erhalten werde ich die Texte nicht Korrektur lesen lassen. Den Irrungen und Wirrungen mit Buchstaben, Punkt und Komma dürft ihr einfach wohlwollend begegnen. 
Mein Blog hat keine Kommentarfunktion, wenn du mir was mitteilen möchtest, dann schreib mir eine Mail (siehe unter: Kontakt)



#9

"end of fish day" 

“end of fish day"

 

Heute, 29.02., sind die deutschen Meeresanteile für das Jahr 2024 abgefischt! 

Bisher war dieser Tag im April, jetzt schon Ende Februar. 

Die Ironie kennt keine Grenzen!

Ich schreibe diesen Blogbeitrag in meiner Mittagspause an der Kieler Förde in einem Restaurant, in dem hauptsächlich Fisch serviert wird. 

 

Am Tisch neben mir sitzen 8 Senioren Ü80 und pflegen freundliche Gemeinschaft miteinander und ... verspeisen Fisch. Ok, sie sind vermutlich nicht mein Fokus, aber was ist mit den beiden jungen Familien zwei Tische weiter? 

Wem „gehört“ der Fisch, der hier verspeist wird? Wird für die Kinder dieser Familien Fisch bald etwas aus der Vergangenheit sein? 

 

Wie machen wir das? 

Fisch ist ja nur ein Beispiel von vielen Ressourcen.

Wir hören in den Nachrichten, dass etwas in unserer Welt nicht mehr funktioniert und leben trotzdem so weiter, als wenn nix wäre. 

Wie verdrängen wir das? 

So eine starke kognitive Dissonanz!

 

Sind wir vielleicht auch deshalb so eine erschöpfte Gesellschaft? 

Die Illusion der heilen Welt aufrecht zu halten, muss uns doch reichlich Kraft kosten. 

 

Und nun? 

Die Anzahl der Themen, auf die das zutrifft ist ja so vielfältig und so überwältigend. 

Jede unserer Lebensregungen, die für unser modernes, westliches Leben normal ist, trägt ein gewisses Maß dieser kognitiven Dissonanz in sich. 

 

Wo haben wir Möglichkeiten uns wirklich zukunftsorientiert einzubringen? 

 

Ein Verständnis und Bewusstsein dafür, dass all das, was uns so normal und selbstverständlich erscheint, nicht folgenlos ist, ist sicher schon mal ein guter Start. 

Es ermöglicht tiefe Dankbarkeit für unseren Wohlstand und Bequemlichkeit (global gesehen) und Demut, dass das Konzept mit ‚die Welt Untertan machen‘, wohl nicht funktioniert hat. 

 

Was ist dein Thema, auf dem du dich bewusst einbringen kannst? 

Auf Autofahren zu verzichten fällt mir schwer, aber eine pflanzliche Ernährung kann ich gut umsetzen. Auf welchem Thema will ich zukünftig mit diesem Bewusstsein unterwegs sein und Verhaltensänderung / Verzicht / neue Perspektiven üben? 

 

Und du? 


Gemeinsam auf der Forschungsreise zu mehr Leben,
Svenja.

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#8

"zwischen gestern und morgen" 

“zwischen gestern und morgen"

 

Mal ehrlich ... wo gehen eigentlich den ganzen Tag unsere Gedanken hin? 

Immerhin haben wir 50 – 70 000 davon!!!

Sind wir damit beschäftigt dem aktuellen Moment am meisten Raum einzuräumen? Uns voll einer Aufgabe zu widmen? Etwas Schönes in voller Länge, Breite und Tiefe zu genießen? Uns der Person uns gegenüber voll zuzuwenden? 

 

Oder laufen im Kopf Wiederholungsschleifen von Situationen von gestern, vorgestern und vorvorvorvorgestern? 

Oder laufen im Kopf Szenarien, die das Morgen betreffen? Was soll ich bloß sagen? Wie soll ich das alles schaffen? Was wird xyz denken? Was soll ich anziehen? Wie kann in dieser oder jener Situation an mein Ziel kommen oder gut dastehen? Was werde die bloß von mir denken? Wird xyz mit mir zufrieden sein? 

 

Also ehrlich ... ich finde das schwer!

Manchmal bemerke ich, dass ich das Schöne in meinem Leben kaum mitbekomme, weil mein Kopf mit gestern und morgen beschäftigt ist. 

Das ist doch blöd!

 

Also mal angenommen ... falls ich nicht die Einzige bin, der das so geht ...??? ... was können wir denn machen, um den Moment mehr in den Mittelpunkt zu rücken? 

 

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich in den Blogs wiederhole: Überhaupt erstmal zu bemerken was vor sich geht ist vermutlich der wichtigste Baustein.

Es ist erschreckend, wie schwierig es ist nicht umgehend wieder in die gewohnten Denkmuster abzuschweifen. 

 

Heute mag ich einfach eine Ermutigung aussprechen:

Bleib dran! 

Das Leben findet HEUTE statt!

Gestern ist vorbei.

Was morgen ist ... wer weiß schon was dann ist!

Leben und gestalten, kannst du nur heute. 

 

Verstehe mich nicht falsch. Ich bin ein großer Fan von Planungen, Strukturieren, Reflektieren und Entwicklung. 

Das ist aber nicht das Gleiche wie den Großteil unserer Wachzeit unbewusst in Gedanken um das Gestern und das Morgen zu versumpfen. 

 

Wenn du dieses Muster kennst, dann bleibe dran zu üben, dass du immer mehr bemerkst, wo dein Kopf unterwegs ist. Wenn du das dritte Mal den Dialog von vorgestern durchgehst oder du immer wieder dran festhängst, was die Nachbarn denken könnten, wenn du es wieder nicht schaffst die Auffahrt zu fegen ... oder oder ... dann mach dir bewusst, dass du den aktuellen Moment mit allem Guten, Herausfordernden und echten Begegnungen eventuell verpasst oder nicht in voller Bandbreite erlebst. 

Schade oder? 

 

Auf geht’s ... ins hohe, breite und tiefe Heute!


Gemeinsam auf der Forschungsreise zu mehr Leben,
Svenja.

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#7

"politisch oder menschlich?" 

“politisch oder menschlich"

Darf man/frau auf einer therapeutischen Webseite politisch werden?

 

Mein klares Standing gegen rechte Strömungen in unserem Land und für die Nöte der nächsten Generationen sind für meine Klienten kein Geheimnis. 

Aber ist das politisch?

Geht es in einer therapeutischen Praxis nicht darum Menschen in ihrem ‚so sein‘ oder ‚so geworden sein‘ zu begegnen und jeder Lebensregung, die sich ausstreckt, nach ‚mehr Leben‘ hilfreich und aufrichtig zu begegnen? 

Jeder von uns hat seine / ihre Geschichte. 

Wollen wir nicht alle damit gesehen werden? 

Wollen wir uns nicht gesehen und gehört fühlen? 

Wie könnte ich so eine innere Ausrichtung jemals mit Haltungen zusammenbringen, die das Leben nicht in jeder Form und Farbe schätzen? 

Ist das nicht eher zutiefst menschlich als politisch? 

 

Könnte es sein, dass Klienten sich an meiner klaren Haltung stören?

Ja, das könnte sein.

Könnte es sein, dass ich dadurch weniger Einkommen habe?

Ja, das könnte sein. 

 

Aber ändert das was? 

Nein.

Muss ich deswegen jemandem unfreundlich begegnen, wenn er/sie sich entscheidet, dass meine Haltung nicht angemessen ist?

Nein. 

Muss ich meine Haltung ändern?

Nein. 

 

Wenn wir im Leben Werte haben, die so einen hohen Stellenwert haben, dass wir dafür wirtschaftliche oder ansehensmindernde Nachteile in Kauf nehmen und diese Werte dem Leben und Sein dienen ... dann können wir einer inneren Stärke begegnen, die sich als verlässliches Fundament in herausfordernden Zeiten erweist.

Diese Stärke zu nähren und zu kultivieren, uns gegenseitig dazu zu ermutigen und zu bestärken wird die Ausrichtung sein und das Miteinander gestalten, dass wir brauchen, um dem allgegenwärtigen Zerfall von bestehenden Strukturen zu begegnen. 

 

Da wo wieder einfache, pauschale und unmenschliche Antworten bevorzugt werden, sind wir gefordert zu dieser inneren Schönheit und dem edlen Antlitz wahrer (Mit-)Menschlichkeit zurückzukehren. Diese innere Aufrichtigkeit ist der Kern vieler Heldensagen, großer Erzählungen und vieler Märchen, die unseren tiefsten Kern ansprechen und von einer Wesentlichkeit wissen, die sich uns nach und nach weiter offenbart, wenn wir auf diesem Pfad wandeln. 

 

Lasst uns liebevoll darauf achten miteinander auf diesem Weg zu sein.  

Wir brauchen einander!


Gemeinsam auf der Forschungsreise zu mehr Leben,
Svenja.

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#6

"Raum für Fokus" 

“Raum für Fokus” (Fortsetzung von #4 + #5)

Im letzten Beitrag haben wir uns erarbeitet, wie schwierig das ist mit den 5%  willentlich gesteuerter Abläufe einen Fokus zu halten, wenn es dafür nötig ist etwas in unserem Leben zu ändern. 

Es stellte sich dann dir Frage, wie wir dann vorgehen können.

 

Wichtig erscheint mir:

1.
Dass wir nochmal überprüfen, ob es sich um einen von vielen Wünschen handelt oder ob es wirklich um einen Fokus geht, für den wir bereit sind Dinge in unserem Leben zu ändern, Prioritäten zu verschieben und ein gewisses Maß an Unbequemlichkeit auszuhalten

2.
Dass wir milde mit uns selber sind UND an dem Vorhaben festhalten

3.
Dass wir uns selber dabei unterstützen dieses Fokus nicht aus dem Blick zu verlieren und uns entsprechende Strukturen schaffen

4.
Dass wir bereit sind unser Leben so zu gestalten, dass Ressourcen für unser Vorhaben zur Verfügung stehen

 

Zu 1. braucht es eigentlich wenig Erläuterung, oder? Ich habe zumindest immer viele Wünsche, aber wenn ich es dann genauer betrachte, dann bin ich für viele dieser Wünsche nicht bereit wirklich die erforderlichen Konsequenzen zu ziehen. 

Zu 2. ...da braucht es schon etwas mehr Achtsamkeit und vielleicht auch eine Veränderung, wie wir über uns selber denken und oft verurteilen, wenn etwas nicht auf Anhieb so klappt, wie wir uns das wünschen. In unserem Selbstbezug milde zu bleiben und wertschätzend über uns und unser Vorhaben zu denken UND dran zu bleiben. Dafür braucht es die konkrete Entscheidung aus 1.

Zu 3. was wir für uns an Strukturen unterstützend sein kann, ist so vielfältig, wie Menschen einfach unterschiedlich sind. Wenn du schon eine Morgenroutine aus Gebet, Meditation, Zeitung lesen o.ä. hast und zu den ‚frühen Vögeln‘ gehörst, dann kannst du dir sicher was überlegen, was dich am Morgen schon auf deinen Fokus einstimmt. Zum Beispiel ein Blatt mit Gründen für dein Vorhaben, dass du jeden Tag durchgehst. Oder einen inspirierenden Text zum Thema am Morgen lesen. Oder morgens schon planen und in den Kalender eintragen, wo heute Platz in deinem Alltag dafür sein soll usw. 

Wenn du zur Kategorie ‚Nachteule‘ gehörst, dann ist vielleicht eine zeitlich festgelegte Reflektionszeit am Abend hilfreich. Dann kannst du rekapitulieren, wie es an dem Tag mit dem Fokus-Thema lief und planen wie du es am nächsten Tag angehen willst.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass du dich mit jemandem verbündest und ihr euch transparent, offen, ohne Vorwürfe mit klarer Ausrichtung zu euren Vorsätzen austauscht. Hier ist es wichtig nicht abzudriften in Klagen darüber warum es nicht geklappt (falls das so ist), sondern ganz konstruktiv am Thema zu bleiben; milde, aber konkret. Durch so eine gelebte Transparenz und persönliche Entwicklung kann eine sehr feine, tragfähige Freundschaft entstehen. 

Zu 4. ... jetzt kommt die Herausforderung! Ist in deinem Leben überhaupt Platz für dieses Vorhaben? Zeitlich (!!!), an Kräften, psychisch, an Motivation usw. Für mich ist die Ausrichtung auf einen Fokus nur möglich, wenn ich langsam, bewusst und achtsam genug lebe, dass ich überhaupt Raum habe für dieses Vorhaben. Wenn jeder Tag an mir vorbeirauscht und ich nur noch erschöpft ins Bett fallen kann, um dann am nächsten Tag genau so zu verfahren ... und am übernächsten und am überübernächsten usw ... dann kann ich mir das mit der Ausrichtung auf Fokus, Entwicklung oder persönliches Wachstum abschminken. 

Wie schaffst du den Rahmen, dass du deinen Fokus halten und die erforderlichen Prozesse durchlaufen kannst? 

Wie viele Stunden arbeitest du, schaust du Fernsehen, bist du am Handy, im Internet, am Rumwerkeln? Wo kannst du Platz machen? 

Da das alles Gewohnheiten sind, sind wir wieder bei den 95% aus dem letzten Artikel. 

Es braucht also schon die vereinten Anstrengungen dieser 4 Aspekte ... spätestens wenn die erste Welle an Motivation abflacht! 

 

Auf geht’s ... ran an die vier Punkte, wenn dein Vorhaben vom Jahresanfang noch besteht! 


Gemeinsam auf der Forschungsreise zu mehr Leben,
Svenja.

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#5

"Intention" 

“Intention” (Fortsetzung von #4)

So ... nun ist es da, das neue Jahr!

... hier jetzt auch die angekündigte Fortsetzung des letzten Artikels. 

 

Es geht heute um Intension oder Intention ... das ist schon mal eine spannende Frage, die aber von verschiedenen Fachgebieten unterschiedlich beantwortet / definiert wird. 

 

Ich bleibe mal bei Intention. 

Was ist unsere Intention, wenn wir uns auf einen Fokus im neuen Jahr ausrichten? 

Wir möchten etwas erreichen, ändern, lernen, erfahren usw. 

Das scheint mir eine sehr wertvolle Regung im Leben zu sein, sich auf etwas auszurichten und Sinn zu erleben; sich selber und das Leben als sinnvoll zu erfahren, als erstrebenswert und wertvoll. Sich selber als selbstwirksam zu erleben. 

Meiner Erfahrung nach geht es Menschen, die das in sich nicht (mehr) so erleben meist nicht gut. Somit scheint mir die Intention sich auszurichten hilfreich. 

 

Wenn ich spontan für irgendwas einen Preis gewinnen könnte, dann dafür, dass ich mich ganz hervorragend von dem ablenken kann, was ich gerade tun wollte? 

Schon mal erlebt?   ;)

Wenn ich an meiner Buchhaltung arbeiten will, dann müssen plötzlich die Blumen umgetopft oder die Fenster geputzt werden ... was vorher schon wochenlang der Aufschieberitis zum Opfer gefallen war. Auch bei Themen, die mir ‚eigentlich‘ wichtig sind, auf die ich meinen Fokus legen möchte ... dann kommt der Alltag ... und schon vergehen zwei Monate bis mir auffällt, dass der Fokus meinen Prioritäten entwichen ist. Vielleicht ist das ok, weil es doch nicht so wichtig ist und eher einer von vielen Wünschen. Aber vielleicht steckt auch mehr dahinter. Vielleicht hast du dich (falls es dir auch so geht) bewusst und aus guten Gründen für einen Fokus entschieden. Bewusst entschieden? Man sagt, dass etwa 5% unserer Gedanken zum bewussten, willentlich gesteuerten Denken gehören.

... und was ist mit den anderen 95%? 

Gute Frage! 

Die anderen 95% erledigt unser Gehirn automatisiert, unbewusst für uns. Für unsere Funktionalität im Alltag ist das super. Ich muss nicht mehr überlegen, wie ich mit einem Stift Buchstaben auf das Papier bekomme oder das Autofahren wird mit Übung so automatisiert, dass wir nur noch in ganz besonderen Situationen darüber nachdenken. 

Danke, lieber Körper ... tolles System! 

Zur Anschauung ein plakatives Beispiel: 

Wenn meine 5% bewusste Zielsetzung und ich uns überlegen, dass wir weniger Schokolade essen wollen, kann das womöglich sinnvoll sein. ... aber, vielleicht kennt ihr das auch, die restlichen 95%  !!! setzen deinen Körper in Bewegung und finden auch mit geschlossenen Augen die letzten Vorräte. (*natürlich weiß ich, dass es nicht so schlicht ist und da noch mehr Dynamiken beteiligt sind ... Schokolade und ich haben da so unsere Erfahrungen)

Jetzt haben wir ein Problem.

Ich entscheide mich mit meinen 5% bewusstem Denken für meinen sinnvollen Fokus und die anderen 95% sind wo anders unterwegs. 

Also kann ich das mit dem Fokus, dem Planen und den Zielen gleich lassen? 

Macht es Sinn trotzdem mit einer inneren Ausrichtung zu arbeiten? Oder bin ich den 95% unbewusstem Denken ausgeliefert? 

Ausgeliefert? Ja ... in lebensbedrohlichen Situationen (akute, vorgestellte, erinnerte) übernimmt der Autopilot. Und das ist gut so. Wenn ich in Gefahr bin, ist nicht der Moment für meine Prioritätenliste. Die brauche ich dann nämlich nicht mehr ... 

 

Für den Alltag komme ich zu einer ähnlichen Antwort wie beim Thema ‚Fokus‘. Denn der erste Schritt ist erstmal anzuerkennen, dass wir so ‚gestrickt‘ sind. Dass freier Wille oft nicht so frei ist. 

Mit dem Wissen um diese Zusammenhänge kann ich auch milder mit mir sein und muss nicht mit noch mehr Härte und Disziplin vorgehen, um meinen Fokus zu halten. 

Die Intention, die hinter unserem Fokus stand, ist ja berechtigt, wenn wir einem bestimmten Thema oder Interesse folgen wollen und als sinnstiftend erleben wollen. 

 

Und nun?

 

Im nächsten Beitrag soll es darum gehen, wie wir trotzdem erfolgreich und selbstwirksam mit unserem Fokus „arbeiten“ können. 

Nach und nach erarbeiten wir ein paar Zusammenhänge rund um das Thema. 


Gemeinsam auf der Forschungsreise zu mehr Leben,
Svenja.

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#4

"Fokus 2024?" 

“Fokus 2024”

Das Ende des Jahres ist so gut wie da und das Neue winkt uns schon zu. 

Gehört ein Jahresrückblick zu deinen Routinen? Oder bist du innerlich schon mehr im neuen Jahr unterwegs? 

Der Schwerpunkt dieses Artikels soll auf dem Thema ‚Fokus‘ liegen. 

Ich bin manchmal im Rückblick erstaunt, wo ich im vergangenen Jahr meine Kraft, Zeit und Aufmerksamkeit investiert habe. Wo hast du dich mit dem was du hast und wer du bist in 2023 investiert? Aufbauen, Reparieren, Aufrechthalten, Heilen, Überleben, Durchhalten, Investieren, Generieren? Familie, Job, Interessengemeinschaften, Finanzen, Hobby? 

Hast du in 2023 gut für dich gesorgt? Gesundheit, Potentialentfaltung oder warst du mit Überleben und Status quo halten voll ausgelastet?

Wenn das für dich stimmig ist, dann nimm dir doch ein paar Momente das mal zu reflektieren. Vielleicht sogar mit Zettel und Stift. Sätze, Stichworte, MindMap, Skizzen, kreativer Ausdruck ... vielleicht liest du erst weiter, wenn du das für dich angeschaut hast?

 

Und was ist mit dem neuen Jahr? 

Einfach loslegen und irgendwie geht es ja immer weiter? Oder lieber straff durchstrukturiert? In einem ehemaligen internationalen Team hat der Chief-Officer immer zu uns gesagt: „Plans are just foundation for change.“ Das sich das Leben nicht an unseren gut durchdachten Plan hält dürfte uns allen schon reichlich begegnet sein. Aber trotzdem bin ich aus der Kategorie, dass es mir ein Gefühl von Grundlage oder Fundament gibt, wenn ich mich zu Beginn des Jahres mit einem Fokus auf bestimmte Projekte oder Situationen ausrichte. Es hilft mir, bei den vielen Dingen, die im Laufe des Jahres an mich herangetragen werden, genauer hinzusehen, ob es wirklich gerade dran ist. Also ... wenn du willst, zurück zu Zettel und Stift. Was ist 2024 dein Fokus?

Wenn es dir ähnlich wie mir geht, dann wirst du gleich eine laaange Liste an Themen haben, die von guten Vorsätzen, wie mehr Sport bis zum Weltfrieden reicht. Da winkt mir schon das schlechte Gewissen zu! Ich will gesund leben, ökologisch sinnvoll agieren, mich zukunftsorientiert verhalten und nebenbei noch die Welt retten. Schon ist mein Fokus dahin. Und nun? 

Ich glaube der wichtigste Schritt ist dies alles zu bemerken und dem nicht einfach ausgesetzt zu sein. Ein Bewusstsein für die vielen Themen, die meine und deine Aufmerksamkeit wollen, zu haben, scheint für mich entscheidend. Erst dann ist es möglich zu differenzieren zwischen den Themen, die einfach immer ‚mitlaufen‘ und dem, worauf ich meinen Fokus richten will. Allerdings ist es, zumindest für mich, nicht immer so einfach das im Alltag zu differenzieren und das Bewusstsein dafür zu halten. Und selbst wenn mir das gelingt, berühren mich und dich ja trotzdem so viele Themen in unserem persönlichen und in unserem globalen Setting. Wie können wir mit all dem umgehen und trotzdem Kapazitäten für unseren Fokus haben? 

Für mich hat sich die letzten Jahre immer mehr ein milder Selbstbezug als ein wichtiger Baustein herausgestellt. Wenn so Vieles auf mich einströmt, dass ich nicht wesentlich verändern oder beeinflussen kann, dann wäre eine Option das ‚Kopf in den Sand stecken‘ oder ich werde hart den Umständen gegenüber oder ich bleibe konstant in der Überforderung oder .... wie wirkt sich das auf dich aus? 

Wenn ich dann eine Milde zu mir selber, meinen Möglichkeiten und meinem Sein finden kann, dann finde ich auch oft zu meinem Fokus zurück und erlebe mich in meinem Tun und Sein als wirksam. Und dass obwohl sich äußerlich noch nichts geändert hat. Je weniger ich mit mir selber hadere, ungnädig bin oder von den großen Themen der Welt überwältigt werde, je mehr Kapazitäten habe ich, mich für das was mir wichtig ist und mein Fokus sein soll, anzutreten und es in die Welt zu bringen.

 

Ich mag dich also einladen hinzusehen, die rosa Brille abzulegen, dich dem was auf dich einströmt bewusst zu stellen und es für dich zu benennen. Und dann nochmal tief durchzuatmen und eine Milde zu dir und der Welt zu finden, die es dir ermöglicht deine Kräfte zu bündeln und dich selber als wirksam und kraftvoll in deinem Fokus zu erleben. 

 

Anfang Januar wird es eine Fortsetzung zum Thema ‚Intention‘ geben.


Gemeinsam auf der Forschungsreise zu mehr Leben,
Svenja.

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#3

"Wer sitzt am Steuer?" 

“Wer sitzt am Steuer?”

Im letzten Blog haben wir darüber gesprochen, dass bestimmte Gedankenmuster (oder Körperempfindungen, das wird nochmal ein eigener Beitrag) zur Ausschüttung von Hormonen und Botenstoffen führen. 

Ich will dieses Prinzip gerne noch weiter ausdehnen. Denn auch wenn unsere Gewohnheiten irgendwann mal aus Gedanken entstanden sind, so laufen diese doch heute autonom ab und wir bringen sie meist gar nicht mehr mit den Entstehungsgedanken in Verbindung. 

Was können das für Gewohnheiten sein, mit denen wir uns einen kleinen Kick unseres selbstgebrauten ‘Drogen’-Cocktails (Erläuterung siehe Blog #1+2) verabreichen?

Das könnte zum Beispiel die Tugend der Pünktlichkeit sein, wenn wir uns angewöhnt haben überall auf die letzte Minute mit wehenden Fahnen um die Ecke zu kommen. Bei manchen Menschen läuft das ganz still und heimlich ab und bei anderem mit großem Getöse. Das kleine Wettrennen gegen die Zeit, den Verkehr, die Umstände usw. Es gibt immer die Deadline und entweder schafft man es oder nicht. Schon gibt es einen ‘Kick’ … währenddessen und hinterher. 

Das geht auch andersrum für Menschen, die fast immer zu spät kommen oder anderweitig nicht zuverlässig sind. Das Muster stabil aufrecht zu halten braucht fast genau so viel Kraft wie die Pünktlichkeit. Das Thema, das dahinter steckt (vielleicht eine Selbstwertthematik oder die extra Aufmerksamkeit etc.) braucht eine gewisse Gefühlslage um aufrecht gehalten zu werden, dazu brauchen wir unseren Cocktail und eben die Gedanken oder das Verhalten, das zu der Ausschüttung führt. 

Schön auch als Aussenstehende in der Kommunikation von Menschen zu beobachten. Das Paar, die Familie, die Kollegen, die Freunde, die Nachbarn usw. haben sich ihren Status-quo miteinander erarbeitet und auch hier gilt das Konzept der Homöostase … es soll möglichst energiesparend, gleichförmig bleiben. So erscheint manche Kommunikation schon fast wie ein einstudiertes Theaterstück bei dem die Rollen und Texte klar verteilt sind. Jeder weiß schon was kommt, welche ‘Knöpfe’ bei dem anderen zu drücken sind und wie man/frau sich hinterher fühlt. Ob das nun der Klönschnack am Gartenzaun ist oder die Auseinandersetzung in der Beziehung. Das Thema ist fast egal … am Ende “muss” einfach das Gefühl rauskommen, dass dem aktuellen Status-quo entspricht und alles wieder ‘richtig’ ist … sprich … es nicht zu Veränderungen kommt. Das ist viel zu ungewiss und anstrengend.

Was gibt es noch für Angewohnheiten, die fast ohne unser Zutun ablaufen, die wir ohne dass uns jemand drauf aufmerksam macht, kaum bemerken … außer einem gewissen Hamsterradgefühl, steigender Lebensunzufriedenheit, Mangel an Inspiration für das eigene Leben, Angenervtheit der anderen Person gegenüber, einem Gefühl unseren eigenen Möglichkeiten nicht gerecht zu werden, Stagnation, Langeweile trotz Stress usw. 

Ich glaube es gibt viele, viele Dinge für die der innere Autopilot die Errungenschaft schlecht hin ist … Zähneputzen, Laufen, Lesen usw. … aber für Dinge, die mit einem Gefühl von Lebendigkeit und Inspiration zu tun haben ist es aber der Killer schlecht hin. 

Und nun?

Wie fast immer beginnt es für mich mit einem Maß an Achtsamkeit und Aufmerksamkeit, dass mir diese Dinge überhaupt auffallen. Dann beginnt unter Umständen eine recht anstrengende Zeit, denn ich bemerke es und es läuft trotzdem so ab wie immer. Voll blöd. 

Aber dann geht es irgendwann an’s Üben. 

Fahr mal so los, dass du 5 Minuten vor der Zeit da bist (wenn die Minuten schwer auszuhalten sind, hast du bestimmt ein Mobiltelefon um dich Abzulenken … nicht ideal, aber irgendwie muss man ja anfangen). 

Überlege dir an welcher Stelle in bestimmten Situationen, Kommunikationen du etwas anders machen möchtest und wie das aussehen könnte. Übe bestimmte Sätze mit denen du die Situation unterbrechen kannst.

Wenn es um die Partnerschaft geht und ihr so offen miteinander seid (was ich mir für euch wünsche), dann besprecht das. Löst euch aus festen Rollen, z.B. ‘er’ ist immer derjenige der etwas nicht gemacht hat, ‘sie’ ist immer diejenige die meckert usw. Seid ihr so wie es läuft glücklich und inspiriert mit einer gemeinsamen Vision unterwegs? Habt ihr gemeinsame Ziele an denen ihr euch ausrichten könnt? Habt ihr Veränderungs- oder Entwicklungwünsche für euch als Paar, aber auch jeder für sich? Sprecht ihr darüber? Weiß der andere wie er dich unterstützen kann? 

Löst euch aus diesen einschläfernden, gewohnten Pfaden, die alle Beteiligten in ein Muster quetschen und alles oder zumindest vieles ist möglich. Das geht auch mit euren Kindern, Eltern, Kollegen usw. 

Auch wenn alles auf Homöostase und Energie sparen ausgerichtet ist. Du/Ihr sitzt am Steuer :) und Achtsamkeit hoffentlich euer Beifahrer!  ;) 


Gemeinsam auf der Forschungsreise zu mehr Leben,
Svenja.

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#2

"Die Gedanken sind frei" 

“Die Gedanken sind frei”
Das stimmt, die Gedanken sind frei. Ich kann denken was ich will! Großartig oder? 

Aber stimmt das denn? 

Klar, niemand kann in meinen Kopf schauen und sehen was ich gerade denke. 

Aber denke ich denn wirklich was ich denken will? … so im Alltag! 

Schon mal selber in Gedankenschleifen erwischt? Gespräche oder Situationen nochmal innerlich durchgespielt? Gedankenkonstrukte die in beliebigen Situationen in die Dauerschleife übergehen? 

Also bei mir sind das seltenst positive, lebensbejahende Gedanken, die mir Mut machen und mich motivieren! 

Und bei dir? 

Sehr vereinfacht gesagt entstehen unsere Befindlichkeiten, Emotionen und Gefühle durch einen Cocktail aus Hormonen und Botenstoffen, die wir (unser Körper für uns) ausschütten, wenn wir bestimmte Gedanken (oder Körperempfindungen) haben und diesen eine Bedeutung oder Bewertung geben. 

Ob wir uns über unseren Chef aufregen oder den Verkehr, ob uns die Situation morgens wenn alle los müssen aufregt oder ob irgendjemand schon wieder etwas (nicht) gemacht hat was er/sie (nicht) sollte. Beliebt für innerliche Wiederholungen auch die Verfehlungen anderer, zum Beispiel der eigenen Eltern. 

Unser Körper liebt es wenn alles schön ausgeglichen ist. In schlau heißt das Homöostase. Wenn wir also regelmäßig auf eine bestimmte Art über etwas denken, dann schüttet der Körper den passenden ‘Drogen’-Cocktail dazu aus und wir fühlen die Emotionen die zur Situation passen. Das kann natürlich alles mögliche sein … Frust, Ungeduld, Enttäuschung, Traurigkeit, Angst usw. 

Wenn wir diese Situation jeden Tag haben, im Verkehr, bei der Arbeit, mit der Familie … dann gewöhnt der Körper sich an die Ausschüttung dieses Cocktails, denn das Streben nach Ausgeglichenheit (Homöostase) bewirkt, dass der Körper sich auf diese Ausschüttung vorbereitet und alles dafür nötige parat hält, weil er weiß, dass ich gleich bei der Arbeit ankomme und mein gewohntes inneres Programm abspule. Gedanken über Kollegen, den Arbeitgeber oder bestimmte Aufgaben haben wir mit einer negativen Bewertung belegt … und schon ist es Zeit für die nächste Runde ‘Cocktail’! Eigentlich ziemlich schlau. 

Eigentlich … denn was, wenn ich mir vornehme mich nicht mehr im Verkehr aufzuregen und über den Fahrer der mir die Vorfahrt nimmt plötzlich denke “oh, der hat bestimmt keinen guten Tag” oder im Stau nicht mehr jedem Meter und jeder kleinsten Lücke hinterherhechte, sondern denke “ok, das dauert hier jetzt ne Weile, wie jeden Tag”. Ich setze mich entspannt hin und genieße !!!, dass ich in genau diesem Moment nichts tun und keine Anforderungen erfüllen muss. Übertrage den Wandel der Gedanken auf ein beliebiges Feld, wo dein Kopf auf negativem Autopilot unterwegs ist. 

Das Vorhaben ist super, aber dein Körper wird sagen: “hey, spinnst du” (oder so ähnlich). 

“Wir haben das jetzt seit Jahren geübt wie der Hase hier läuft. Ich habe den ganzen Cocktail breit, es ist jetzt Zeit ihn auszuschütten … wo soll ich denn sonst hin mit dem Kram? … also du musst jetzt aber das bewährte System mit den negativen Gedankengewohnheiten fortsetzen, sonst kommt hier alles durcheinander und dann fühlen ‘wir’ uns nicht gut/richtig/wie gewohnt/geübt”. 

Dein Verstand wird jetzt eine ganze Menge an ‘Dingen’ innerlich aufführen über die du negativ denken kannst, damit endlich der Cocktail zum Einsatz kommt. … und keine Sorge, es werden dir in diesem Moment keine glücksseligen Erinnerungen einfallen, sondern das Gehirn bereitet dir ein Buffet zur Auswahl mit Dingen, die dazu passen, dass du deinen bereitgestellten ‘Drogen’-Cocktail los wirst. 

So. Wie ist das nun mit unseren freien Gedanken? 

Diese Betrachtung ist auf rein körperlicher Ebene. Hinzu kommen die vielen Verzerrungen, die unser Geist vornimmt und von denen z.B. die Werbung lebt. Aber das ist nochmal ein Thema für sich. 

Wenn Du also in deinem Leben etwas verändern willst, dann sei nicht zusätzlich frustriert, dass das oft nicht so einfach klappt. Wisse um die körperlichen Veränderungen, die stattfinden müssen und dass das nicht ‘mal eben’ ist. Danke deinem Körper, dass er immer versucht ein Gleichgewicht herzustellen und für einen reibungslosen Ablauf sorgt. Sprich wohlwollend mit ihm und achte auf deine Gedanken. Je achtsamer du dafür wirst und es ‘live’ mitschneiden kannst, je leichter wird es diese geübten Pfade immer öfter zu verlassen! 


Gemeinsam auf der Forschungsreise zu mehr Leben,
Svenja.

Disclaimer 1: dieser Blogbeitrag ist für uns ‘normal-neurotische’ Menschen. Wenn du eine schwere psychische Beeinträchtigung hast, dann nimm für diese Prozesse bitte professionelle Hilfe in Anspruch.
Disclaimer 2: Ich bin Legastheniker und möchte mit den Blogbeiträgen keinen Literaturpreis gewinnen. Um Freude am Schreiben und Spontanität zu erhalten werde ich die Texte nicht Korrektur lesen lassen. Den Irrungen und Wirrungen mit Buchstaben, Punkt und Komma dürft ihr einfach wohlwollend begegnen. 
Mein Blog hat keine Kommentarfunktion, wenn du mir was mitteilen möchtest, dann schreib mir eine Mail (siehe unter: Kontakt)


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"Glaub nicht alles was du denkst" 

“Glaube nicht alles was du denkst!”
Mit diesem Satz hat für mich vor gut 10 Jahren eine Reise begonnen, die ich mir nie hätte erträumen können.
Bis dahin war ich voll mit meinem Denken identifiziert. Was in meinem Kopf vor sich ging war die Wahrheit, das Leben so wie ich es wahrnahm und ein Abbild der Realität. Somit war ich allen Irrungen und Wirrungen in meinem Denken “ausgeliefert”. Das man Dinge auch anders sehen, erleben und machen kann war schwierig zu akzeptieren. Die Einteilung in ‘richtig’ und ‘falsch’ hatte einen großen Stellenwert und Recht zu haben oder im Recht zu sein war wesentlich für meinen Gemütszustand.
Das Konzept, dass ich innerlich einen Schritt zurücktreten und mein Denken beobachten kann nahm langsam aber stetig mehr Raum ein. Später lernte ich zu beobachten wie sich bestimmte Gedankengebilde auf meine Stimmung auswirkten. Ich konnte beobachten, dass es Gedankenfolgen gab, die immer wieder in meinem Kopf abliefen und immer wieder die gleiche Stimmung hinterließen. Die wiederkehrenden Gedanken waren quasi nie hilfreich, sondern zementierten mein negatives Selbstbild: wieder hatte ich etwas nicht geschafft, wieder habe ich etwas nicht so gemacht wie ich es mir vorgenommen hatte, wieder waren die Anderen besser, wieder konnte ich meinem Anspruch nicht genügen, wieder war ich zu viel von jenem und wenig von etwas anderem. Das lief nach dem Konzept “… und täglich grüßt das Murmeltier” und nahm mir Lebenskraft und -mut. Aber warum gab es solche wiederkehrenden Gedankengebilde nicht zu den Dingen, die mir gelangen? Denn die gab es ja schließlich auch. Aber wie auf Teflon geleiteten diese Sachen von mir ab und konnten mich nicht in meinem Selbstbild unterstützen.
Dann gib es da noch die endlosen Gedanken die jeden Tag durch meinen Kopf gehen. Ein pausenloses Geschnatter. Gedanken, die eine Verknüpfung zu den alten negativen Gedankengebilden fanden, blieben hängen und setzten die Spirale wieder in Gang. Konstante, belanglose Geschäftigkeit in meinem Kopf, die meinen emotionalen Zustand fest im Griff hatte und wenig Raum für Freude ließ.
Heute pflege ich einen anderen Umgang damit. Ich wähle das Wort ‘pflege’ bewusst, da es eine bewusste, aktive Form der Selbstfürsorge ist.
Es gibt viele hilfreiche Bilder, die hierbei unterstützend sind. Für mich ist es das Bild der Wolken. Sie kommen. Sie gehen. Sie haben überraschende Formen. Sie sind mal freundlich und mal drängen sie mich eher irgendwo (meist in alten, ungünstigen Verhaltensweisen) Schutz zu suchen.
Sie kommen. Sie gehen. Ich bleibe. Ich bin nicht meine Gedanken. Ich habe Gedanken. … und ich bin ihnen nicht hilflos ausgeliefert.
Ich. Du. Wir … wir können uns mit etwas Übung unserer Gedanken bewusst werden. Am Anfang mag das vielleicht etwas erschreckend oder nervig sein. Aber wir können lernen den ungünstigen Gedankengebilden, die uns in einen nicht so lebensbejahenden Zustand versetzen, Einhalt zu gebieten. Wir können sogar lernen positive, dem Leben und der Entfaltung zugewandte Gedankengebilde dagegen zu stellen. Wir müssen nicht jedem Gedanken der wie eine Wolke aus dem Nichts vorbei kommt glauben, denn wenn wir ihn nicht festhalten und in unseren Kopf zerren, dann zieht er wie jede Wolke einfach weiter.
Wenn wir unschöne, bewertende oder sogar abwertende Gedanken über unseren Nachbarn, Kollegen oder sonstigen Mitmenschen haben, dann können wir uns bewusst entscheiden diese Gedanken weiterziehen zu lassen. Wir brauchen die Abwertung der Anderen nicht für unsere eigene Aufwertung, denn wir haben unsere eigenen positiven Gedankengebilde zu uns selbst gepflegt. (Anmerkung: damit ist nicht angemessene, konstruktive, wohlwollend kommunizierte Kritik an einem Verhalten oder Umstand gemeint, sondern dass, was sich in unserem Inneren abspielt).
Wenn du freier, fröhlicher und positiver leben willst und das ganze Thema noch neu für dich ist. Dann fang an bewusst zu beobachten was du denkst. Beginne damit deine Gedanken über andere Menschen zu beobachten. Wenn du verurteilst, dann halte inne und segne diesen Menschen mit einem guten Gedanken und vergib dir selbst die Verurteilung und sprich einen inneren Dank aus, dass dir der Gedanke bewusst geworden ist (Achtung Falle: dies macht dich nicht zu etwas Besserem nur weil du eine neue Ebene des Bewusstseins erklommen hast). Pflege ein positives Gedankengebilde über dich selbst, mit dem du negative Spiralen bewusst unterbrechen kannst. Wenn dir das noch schwer fällt innerlich positiv über dich zu “sprechen”, dann beginn mit Dank. Halte kurz inne: hast du in einem warmen Bett geschlafen, sauberes Wasser aus der Leitung gehabt, was zu Essen, was Anzuziehen? Wenn du die Dankbarkeit nach und nach immer weiter an dich ran lassen und wirklich fühlen kannst, dann wird es auch leichter das Positive in und an dir selber zu sehen und zu feiern.
Ich wünsche dir viel Freude auf dieser Forschungsreise zu dir selber!

Im nächsten Blog werde ich das Thema fortsetzen und erläutern wie Gedanken und Emotionen zusammenhängen und wie wir eine körperliche Abhängigkeit von unseren negativen Gedankengebilden entwickeln.

Gemeinsam auf der Forschungsreise zu mehr Leben,
Svenja.

Disclaimer 1: dieser Blogbeitrag ist für uns ‘normal-neurotische’ Menschen. Wenn du eine schwere psychische Beeinträchtigung hast, dann nimm für diese Prozesse bitte professionelle Hilfe in Anspruch.
Disclaimer 2: Ich bin Legastheniker und möchte mit den Blogbeiträgen keinen Literaturpreis gewinnen. Um Freude am Schreiben und Spontanität zu erhalten werde ich die Texte nicht Korrektur lesen lassen. Den Irrungen und Wirrungen mit Buchstaben, Punkt und Komma dürft ihr einfach wohlwollend begegnen. 
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