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Stress
Das Wort 'Stress' ist in aller Munde! Doch was bedeutet es überhaupt und was meinen wir, wenn wir von Stress sprechen? Im Folgenden ein paar Impulse!
ist Stress normal?
Das lässt sich, wie so oft, nicht mit einen einfachen 'Ja' oder 'Nein' beantworten, denn nicht jeder Stress ist gleich!
Prinzipiell ist das Nervensystem von uns Menschen darauf ausgelegt mit Stressoren umzugehen ohne Schaden zu nehmen. Hier wird oft das Beispiel der Flucht vor dem sprichwörtlichen Säbelzahntiger genannt. Wir werden von einem Ereignis aus der Ruhe gerissen, flüchten, retten uns, beruhigen uns und kehren in die vorherige Ruhe zurück. So ist es gedacht und kann auch leicht in der Natur bei Tieren so beobachtet werden. Diese Form von Stress ist weder gut, noch schlecht, sondern einfach der normale Lauf der Dinge.
Was ist aber wenn der Stress nicht nur einen Moment anhält? Was wenn mein persönlicher Säbelzahntiger im Büro nebenan sitzt? Oder wenn ich mich selber ständig unter Druck setze? Für solche Belastungen ist unser Nervensystem nicht gemacht und wird uns das früher oder später auch zurückmelden. Dieser Stress ist nicht normal.
Bevor ich weiter ins Detail gehe schon mal die gute Nachricht! Ein konstruktiver Umgang mit Stressoren ist lernbar und erhöht die Lebensqualität. Selbst wenn Sie ein sehr sensibles Nervensystem haben, können 'Sie und Ihr Körper' neu lernen Stress zu regulieren.
gut oder schlecht?
Ich glaube, das ist etwas komplexer, als dass man es mit einem Wort beantworten kann. Wenn wir, wie oben beschrieben, Stress haben für den unser Nervensystem ausgelegt ist, dann ist das völlig ok. Aber was die viele Menschen heute erleben erlaubt aber nicht mehr die volle Schwingung zwischen Anspannung und Entspannung. Die Lebensgeschwindigkeit, die Menge an Reizen, das 'Mithalten' im Leben bringen auch ansonsten völlig gesunde Menschen an ihre Grenzen. Dann hinterläßt dieser chronische Stress seine Spuren an Körper, Geist und Seele. Hier gilt es im eigenen Leben ehrlich hinzuschauen, Prioritäten zu überdenken, entlastende Elemente zu integrieren und einen Lebensstil zu entwickeln, der dem 'System Körper' langfristig in einer guten Schwingungsfähigkeite zwischen Anspannung und Entspannung hält.
zur Ruhe kommen
Zur Ruhe kommen ist ein ganz individueller Prozess, aber trotzdem ein paar verallgemeinernde Gedanken dazu.
Es ist eine gute Idee die Menge an Reizen zu reduzieren. Das Radio aus, das Handy weg, ruhige und natürliche Umgebung.
Es gibt viele Tätigkeiten, die Menschen als entspannend empfinden, wie z.B. Gartenarbeit, Spaziergänge, Sport, Lesen usw.
Es gibt allerdings einen Aspekt, bei dem es gar nicht so leicht ist sich selber auf die Schliche zu kommen.
Tut man diese schönen Dinge als wirkliche Entspannung oder Lenken sie "nur" erfolgreich von dem ab, was in völliger Ruhe (z.B. in Stille sitzen, Meditation oder Gebet) wirklich an Themen, Gefühlen und Regungen hoch kommen würde?
Hier lohnt es sich auf einen Selbsterforschungstrip zu gehen :)
gar nicht so einfach!
Ich erinner mich noch gut an die Zeit in der es für mich ein Rätsel war, was Entspannung war und wie ich dahin komme.
Unser Nervensystem wird ganz wesentlich in unseren ersten Lebensjahren geprägt, in einer Zeit an die wir normalerweise keine bewussten Erinnerungen haben. In diesen Jahren lernen wir ganz wesentlich wie wir uns (selber) beruhigen. Am Lebensanfang geschieht dies durch die Eltern oder Bezugspersonen, dadurch, dass wir getröstet und gehalten werden, durch eine intakte Bindung, durch zugewandte Aufmerksamkeit usw. Es gibt vielfältigste Gründe, warum dieser Prozess evtl. nicht so verlaufgen ist, wie es günstig gewesen wäre. Oftmals wissen wir als Erwachsene auch gar nichts davon, erleben aber die Symptome eines unruhigen Nervensystems und/oder Auffälligkeiten in unseren Bindungsmustern.
Hier ist es gut zu wissen, dass wir auch als Erwachsene viel von dem 'nachlernen' können, was wir als Baby nicht erlebt haben. Die Körpertherapie bietet hier einen hervorragenden Ausgangspunkt.
was kann ich tun?
Auch wenn es eine bittere Pille ist, die durchaus am Ego oder Image kratzt, ist er erste Schritt für mich, sich selber einzugestehen, dass irgendwo Sand im Getriebe ist und ich mich selber auf den Weg machen darf. Es ist völlig in Ordnung, wenn dies auch mit einer gewissen Trauer oder ein paar Tränen einher geht. Wenn diese Tür erstmal geöffnet ist, dann werden sich auf Wege und Wegbegleiter zeigen.
Ich will Sie auf keinen Fall abschrecken, aber es ist doch meine Pflicht auch zu erwähnen, dass nur den wenigsten Menschen diese essentiellen Veränderungen in den Schoß fallen. Für die meisten von uns ist dies ein längerer, lebensspendender, bereichernder, herausfordernder und unglaublich wertvoller Weg.
Nehmen Sie sich die Zeit Lebensbereiche und Situationen zu notieren, in denen es in ihrem Leben immer wieder zu Komplikationen kommt, die (vermutlich) Stressauslöser sind, auch wenn Sie das Gefühl haben an der Entstehung dieser Komplikationen keinen Anteil zu haben. Gibt es sich wiederholende Muster? Wie geht es Ihnen damit, wenn sich Muster oder Wiederholungen zeigen?
Jetzt wäre ein guter Moment sich Unterstützung oder Begleitung für die Fortsetzung dieser Forschungsreise zu suchen. Es gibt viele gute Methoden und Herangehensweisen. Wenn Sie sich auf den Weg machen, dann werden Sie bestimmt auch die Methode und Person finden, die zu Ihnen passt.
Es gibt natürlich Aspekte von Stress, an denen wir wunderbar alleine arbeiten können. Wenn Sie abends vor dem Fernsehen oder Computer versacken, ändern Sie dies. Wenn Sie Rauchen, ändern Sie dies. Wenn Sie sich zu wenig bewegen, ändern Sie dies. Wenn Sie zu viel Zeit mit negativen oder energieraubenden Menschen verbringen, ändern Sie dies. Wen Sie zu viel industrielle Nahrung zu sich nehmen, ändern Sie dies. Wenn Sie zu viel Alkohol trinken, ändern Sie dies.
Sie sehen schon, da gibt es viele Möglichkeiten und ich werde mit keinem Wort sagen, dass diese Veränderungen einfach sind und ich ziehe vor jedem den Hut, der/die sich auf den Weg macht den Trott zu verlassen und neue Wege geht. Manche Wege 'müssen' wir alleine gehen und so manche persönliche Entscheidung im stillen Kämmerlein 'erringen', aber für so viele, viele Dinge im Leben dürfen wir uns Unterstützung suchen. Lassen Sie sich von mir ermutigen. Es lohnt sich!